Was ist ein Multiples Myelom?

Das Multiple Myelom ist eine seltene Form von Krebs, die das Knochenmark betrifft. Jährlich erkranken in der Schweiz etwa 700 Menschen neu daran. Die Symptome sind vielfältig; es können von symptomlosen, zufällig entdeckten Fällen bis hin zu akuten Verläufen mit Problemen im Blutbild, eingeschränkter Nierenfunktion und/oder starkem Knochenabbau auftreten. Die Ursachen dieser Erkrankung sind bislang unbekannt. Wie bei vielen Krebsarten steigt die Inzidenz jedoch mit dem fortschreitenden Alter. Mehr als die Hälfte der diagnostizierten Personen sind über 70 Jahre alt. Das Multiple Myelom kann medikamentös therapiert und unterdrückt, jedoch nicht komplett geheilt werden. Wenn die Krankheit trotz Behandlung zurückkehrt oder keine Reaktion auf die vorherige Therapie zeigt, spricht man von einem rezidivierten oder refraktären Multiplen Myelom.

Wie entsteht ein Multiples Myelom?

Beim Multiplen Myelom beginnen die Plasmazellen im Knochenmark unkontrolliert zu wachsen und sammeln sich dort an. Diese unkontrollierte Vermehrung kann zu Schäden an den Knochen führen und die normale Funktion des Knochenmarks beeinträchtigen. Diese Plasmazellen produzieren folglich abnormal hohe Mengen an Immunglobulinen resp. Antikörpern. Eine Schwächung des Immunsystems und ein damit erhöhtes Risiko für Infektionen können die Folge sein.

Wie kann ein Multiples Myelom behandelt werden?

Für die Behandlung des Multiplen Myeloms existieren unterschiedliche Therapieformen. Ihr Einsatz ist abhängig von der Art der Erkrankung und deren Stadium. Bei neu diagnostizierten Patientinnen und Patienten prüft man in der Regel, ob eine Stammzelltransplantation, bei der das erkrankte Knochenmark durch gesunde Stammzellen ersetzt wird, eine geeignete Option darstellt. Medikamentöse Therapien werden zusätzlich angewendet, um das Wachstum der Krebszellen zu hemmen. Verschiedene Substanzklassen, die einzeln oder kombiniert eingesetzt werden, sind:

  • Zytostatika
  • Proteasom-Inhibitoren
  • Immunmodulatoren
  • Monoklonale Antikörper (z.B. anti-CD38-Antikörper)
  • Antikörper-Wirkstoff-Konjugate
  • Bispezifische Antikörper
  • CAR-T-Zell-Therapie
     

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl der Behandlung von verschiedenen Faktoren abhängt; darunter dem Gesundheitszustand, dem Alter und den individuellen Bedürfnissen der Patientin oder des Patienten. Entscheidend ist, dass Betroffene mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt über ihre Optionen sprechen, um eine massgeschneiderte Behandlung zu erhalten.

MAT-CH-2301220-2.0-11/2023